Brief an zukünftige Welpenbesitzer
Ihr habt uns besucht (trotzdem dies nicht immer ganz einfach ist), bevor ihr euren Hund mit nach Hause genommen habt. Ihr habt viele Fragen gestellt, meine Hunde gestreichelt, ins Haar gegriffen, am Kopf getätschelt und in die Augen gesehen, obwohl dies nicht besonders angenehm ist für Hunde, wenn sie die Menschen noch nicht gut kennen. Eine Vielfalt an Fragen, die oft die selben sind, werden von mir geduldig beantwortet. Auch ich habe viele Fragen gestellt und versucht, euch und die Familie so gut wie möglich kennenzulernen. Ich habe erklärt, wie der Hund gepflegt, gefüttert und gehalten werden sollte. Ebenso habe ich euch auch gesagt, dass uns der Kontakt zu unseren Welpen immer wichtig sein wird und wir uns sein ganzes Leben verantwortlich fühlen.
Warum? Weil wir unsere Welpen lieben! Weil wir unsere Hunde lieben!
Bis zur Deckung war die Mutterhündin viel unterwegs, tankte Kraft und Abwehrkräfte, wurde öfter als sonst tierärztlich untersucht.
Während der Deckung sprachen wir der Hündin ruhig Mut zu und stützten sie auch nach mehr als 30 Minuten des „Hängens“.
Nach bestätigter Trächtigkeit, hatte die Mutterhündin unsere vollste Aufmerksamkeit und die letzte Zeit vor der Geburt wurde jede Gefahr ferngehalten um die Trächtigkeit nicht zu gefährden. Bei der Geburt selbst machten die Welpen ihren ersten Atemzug in unseren Händen, wir haben gezittert um zartes Leben, wenig geschlafen und dafür gesorgt, dass unsere Welpen einen bestmöglichen Start in ein tolles und gesundes Hundeleben haben. Die Mutter eures Hundes ist unser geliebtes Familienmitglied, manchmal auch der Vater und wir haben uns etwas dabei gedacht , dass gerade diese Beiden die Eltern eures Hundes werden.
Auch dies, weil wir unsere Hunde lieben.
Wir sagen nicht viel, wenn ihr erzählt, dass euer Hund nun plötzlich sein Futter nicht mehr mag und ertragen jeden Futterwechsel, ohne zu murren. Wir meckern auch nicht, wenn ihr unserem Rat, eine Hundeschule oder Trainer zu besuchen nicht nachkommt, versuchen uns aber auch dann zurückzuhalten, wenn der Hund beginnt euch zu terrorisieren.
Denn lieben tun wir sie immer noch.
Aber wir freuen uns sehr über jedes Foto, jede Nachricht und jeden Anruf, auch noch nach Jahren.
Denn wir lieben unsere Hunde immer noch.
Wir sind nicht Züchter geworden, weil wir Langeweile hatten, wir nehmen all das auf uns, weil wir diese Rasse lieben und weil wir euch einen Traum erfüllen wollen, den Traum vom Hund. Also glaubt bitte nicht, dass ihr uns diese Liebe zu unseren Welpen mit ein paar Geldscheinen abkaufen könnt.
Schöne Freundschaften entstehen auf diesem Weg , das möchten wir niemals missen. Viele Welpenkäufer berichten uns noch nach vielen Jahren, wie toll gerade dieser eine Hund ist, den sie damals bei uns erworben haben. Dann geht uns das Herz auf.
Leider gibt es eben auch die Anderen, die einfach so aus unserem Leben verschwinden, als hätten sie vergessen, dass wir Züchter es waren, die ihnen einst ihr Herz in die Arme gegeben haben!
Inspiriert durch eine Züchter-Homepage, habe ich diese Zeilen verfasst und hier zum Lesen bereitgestellt